Alternativmedizin: Was ist Naturheilkunde TEN?
Im Zentrum der naturärztlichen Tätigkeiten steht nicht eine Krankheit sondern der Mensch in seiner Ganzheit, mit all seinen körperlichen, seelischen, biologischen und sozialen Bezügen.
Die naturärztlichen Tätigkeiten umfassen ein Spektrum von Methoden, die die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung und Selbstregulation aktivieren und die sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize bedienen. Dazu gehören das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, das Wasser, die Kälte, die Atmung, die Gedanken und Gefühle.
Ebenso werden auch „natürliche" Arzneimittel, vor allem Heilpflanzen und deren Zubereitungen sowie verschiedenste manuelle, invasive und apparategestützte Vefahren miteinbezogen.
Bei der Anamnese wird der Patient ganzheitlich erfasst. Nicht nur das aktuelle Beschwerdebild sondern auch das subjektive Befinden und allgemeine Lebensgewohnheiten werden zum Zweck einer allgemeinen „Ordnungstherapie"" berücksichtigt. Die Praktizierenden arbeiten nach klaren ethischen Grundsätzen, die unter anderem in den Statuten der NVS Naturärztevereinigung der Schweiz verbindlich festgelegt sind.
Die Traditionelle europäische Naturheilkunde TEN hat ihre wichtigsten Wurzeln in der Antike, insbesondere bei den griechischen Ärzten Hippokrates und Galen. Vor allem Paracelsus erweiterte ihr diagnostisches und therapeutisches Instrumentarium, indem er das erstarrte akademische Gebäude der damaligen Schulmedizin durch seine Methoden des radikalen Forschens und Suchens in Frage stellte. Seither ist die TEN in einem dauernden Prozess des Wandels und der Integration neuer Erkenntnisse begriffen und ist damit nicht nur eine traditionelle sondern auch eine moderne und zeitgemässe Naturheilkunde.
Quelle NVS
Was ist die Phythotherapie?
Definition
Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde ist eine Therapieform, bei der ausschliesslich Pflanzen und ihre Wirkstoffe zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden.
Herkunft
Die Phytotherapie wurde und wird in allen Kulturen angewendet und ist ein wichtiger Bestandteil traditioneller Medizinsysteme wie zum Beispiel der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder des Ayurveda. Die ersten schriftlichen Überlieferungen zu Heilpflanzen stammen allerdings von den Sumerern, die im 5. Jahrtausend v. Chr. das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris besiedelten. Auch die alten Ägypter beschrieben im 2. Jahrtausend v. Chr. in ihrem „Papyrus Ebers“ Rezepte und Indikationen von über 700 Substanzen tierischer und pflanzlicher Herkunft, darunter Anis, Kümmel, Hanf und Leinsamen. Im antiken Griechenland gelangte die Pflanzenheilkunde durch Hippocrates (460-377 v. Chr.) zur eigentlichen Blüte. Dioskurides schrieb im 1. Jahrhundert n. Chr. seine „Grosse Arzneimittellehre“ mit über 600 katalogisierten Heilpflanzen, die bis ins 16. Jahrhundert sämtliche Arzneibücher beeinflusste.
Im Europa des frühen Mittelalters waren es vor allem Mönche und Nonnen, die sich mit der Heilwirkung von Pflanzen und Kräutern beschäftigten und ihre Erkenntnisse handschriftlich niederlegten. Berühmt sind die Schriften der Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179), in denen zum ersten Mal die deutschen Heilkräuternamen neben den lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen genannt wurden. Neben dieser sogenannten Klostermedizin existierte auch eine volkstümliche Kräuterheilkunde, die pflanzenkundige Heilerinnen praktizierten. Die systematische Weiterentwicklung der Kräuterheilkunde durch Gelehrte wie Paracelsus (1493-1541) trug dazu bei, dass die Pflanzenheilkunde auch von Ärzten und Apothekern eingesetzt wurde. Paracelsus hielt als erster die Regeln der sogenannten Signaturenlehre schriftlich fest: Man ging davon aus, dass jede Pflanze ein äusseres Merkmal ihrer Wirkkraft besitzt. Walnüsse zum Beispiel wurden aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit mit dem menschlichen Gehirn bei Kopfschmerzen eingesetzt, Disteln bei Seitenstechen oder rote Blüten bei Blutarmut. Die Arzneimittelwahl basierte aber auch auf Erfahrungswerten oder war mystisch-religiös beeinflusst.
Neue Verfahren machten es zu Beginn des 19. Jahrhunderts möglich, die Wirkstoffe aus den Pflanzen zu isolieren, so zum Beispiel das Morphin aus dem eingetrockneten Milchsaft des Schlafmohns. Ende des 19. Jahrhunderts konnten jedoch mit Hilfe der sich rasch entwickelnden modernen Chemie synthetische Arzneimittel hergestellt werden, wodurch die Kräutermedizin ihre Monopolstellung verlor. In der Volksmedizin und als Selbstmedikation spielte sie aber weiterhin eine wichtige Rolle. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Inhaltsstoffe der Pflanzen auf ihre medizinische Wirksamkeit hin untersucht. Seither findet die Phytotherapie wieder vermehrt Beachtung: Sie wird sowohl von Schulmedizinern als auch von Naturheilpraktikern eingesetzt.
Grundlagen
Pflanzenheilkundige verwenden nicht nur die isolierten Wirkstoffe, sondern ganze Pflanzen und ihre Teile wie Blätter, Wurzeln, Blüten, Samen und Rinde. Der Hauptwirkstoff bestimmt das medizinische Einsatzgebiet, die gesamte Wirkung beruht aber auf dem Wechselspiel vieler verschiedener Bestandteile. So können zum Beispiel mit Extrakten aus der Weidenrinde gute Ergebnisse bei der Behandlung von rheumatischen Beschwerden erzielt werden, die nicht allein mit dem Vorhandensein des wichtigsten Inhaltsstoffs Salicin (chemische Grundsubstanz der Acetylsalicylsäure) erklärt werden können. Darüber hinaus ist das Nebenwirkungsprofil des Weidenrindenextraktes deutlich geringer als das von Acetylsalicylsäure, welche als Aspirin® weltbekannt ist.
Der Wirkstoffgehalt einer Heilpflanze hängt auch von der Jahreszeit, ihrem Standort, ihrer Versorgung mit Nährstoffen, dem Zeitpunkt der Ernte und der Lagerungsart ab.
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Was ist die Fussreflexzonenmassage?
Definition
Die Fussreflexzonen-Massage ist eine Sonderform der Reflexzonenmassage, bei der spezielle Reflexzonen der Füsse behandelt werden.
Herkunft
Die moderne Fussreflexzonen-Massage geht auf den amerikanischen Hals-Nasen-Ohren-Arzt William Fitzgerald (1872-1942) zurück. Er beschäftigte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingehend mit dem medizinischen Wissen der Indianer, zu deren traditionellen Behandlungsmassnahmen auch bestimmte Formen der Reflexzonentherapie zählten. Fitzgerald systematisierte und ergänzte die alten Überlieferungen und entwickelte eine eigene Methode, die er 1915 als „Zonentherapie" vorstellte. In den dreissiger Jahren wurde diese Methode von der amerikanischen Masseurin Eunice Ingham (1889-1974) aufgegriffen und einem breiten Laienpublikum zugänglich gemacht.
In Europa war das damals als „Reflexologie" bezeichnete Verfahren zunächst nur als vereinfachte Methode zur Eigenbehandlung und Gesundheitspflege bekannt. Hanne Marquardt, eine deutsche Masseurin, wendete das Verfahren ab 1958 in ihrer Praxis gezielt zur Behandlung von Patienten mit verschiedenen Erkrankungen an und gründete schliesslich eine eigene Ausbildungsstätte. Mittlerweile ist die Fussreflexzonen-Massage als differenzierte Behandlungsmethode anerkannt und in ganz Europa verbreitet.
Grundlagen
Die Fussreflexzonen-Massage basiert auf dem von Fitzgerald entwickelten Körperzonenraster, das den Körper in zehn Längszonen und drei waagrechte Zonen aufteilt. Jede senkrechte Zone verläuft von der Schädeldecke über die Finger bis hinab zu den Füssen. Zu jeder Zone gehören jeweils ein bestimmter Zeh und ein Finger. Dazu kommen drei waagrechte Zonen: Kopf und Hals bilden die oberste Querzone, die mittlere umfasst Brust- und Bauchraum und die untere den Unterleib und das Becken. Aufgrund seiner Untersuchungen schloss Fitzgerald, dass man von jeder Stelle einer Zone alle Organe und Körperteile beeinflussen kann, die ebenfalls in dieser Zone liegen.
Eunice Ingham ergänzte diese Theorie durch die Vorstellung, dass sich jede Körperzone in einem bestimmten Areal oder Reflexpunkt auf den Fusssohlen widerspiegelt: So finden sich beispielsweise die Reflexzonen der Kopf- und Halsorgane im Bereich der Zehen, die Organe der Brust und des Bauchs im Bereich des Mittelfusses und die von Unterbauch und Becken an der Ferse. Auch an den Aussen- und Innenseiten der Füsse und an den Fussrücken liegen weitere Reflexzonen. Grundsätzlich gilt: Organe der linken Körperhälfte korrespondieren mit dem linken Fuss, Organe der rechten Körperseite mit dem rechten Fuss. Aufgrund dieser Zusammenhänge ist es möglich, durch einen gezielten Druck auf einen Reflexpunkt am Fuss auch weiter entfernt liegende Körperbereiche zu behandeln. Das gleiche Prinzip kann auch für die Hände angewendet werden: Bei der Handreflexzonen-Massage werden die entsprechenden Reflexpunkte an den Händen behandelt.
Was ist die Diätetik?
Dieser Begriff ist ein Oberbegriff und wird heute für viele unterschiedliche Beratungen und Therapien verwendet. Es ist wichtig, dass man sich als Patient im Klaren darüber ist, welche Form man für sich in Anspruch nehmen möchte. Es sei weiter darauf hingewiesen, dass es Ernährungsberatungen basierend auf allen ganzheitlichen Systemen (östliche und westliche Medizin) gibt.
Ernährungsberatung/Diätetik wendet sich in erster Linie an den gesunden Verbraucher in Form eines Dialoges. Sie ist eine freiwillig in Anspruch genommene, kurzfristige, oft nur situative Interaktion zwischen Ratsuchendem und Berater.
Ernährungsberatung bietet allgemeine Informationen und individuelle Entscheidungshilfen zu Fragen bezüglich Lebensmitteln, Essverhalten, gesundheitlichem Verbraucherschutz und Reduzierung von Risikofaktoren. Sie kann Prozesse zur persönlichen Problemlösung initiieren und/oder Fertigkeiten hierzu gemeinsam mit dem Ratsuchenden erarbeiten und einüben (Einzel- und Gruppenberatung). Sie stützt sich auf aktuelle, wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse und berücksichtigt bei individuellen Fragestellungen die Alltagssituation des Ratsuchenden. Ernährungstherapie/Diätetik wendet sich an Kranke.
Sie ist die verbindliche, individuelle Anleitung eines Patienten zu nutritiven, wissenschaftlich fundierten Maßnahmen in einem therapeutischen Gesamtkonzept bei ernährungsabhängigen Erkrankungen und krankheitsbedingten Ernährungsproblemen. Ernährungstherapie verfolgt ein individuelles Therapieziel und basiert auf einem individuellen Therapieplan.
Sie umfasst die Erstellung individueller Ernährungspläne und verhaltenstherapeutische Maßnahmen unter Einbeziehung sozioökonomischer, familiärer und beruflicher Bedingungen des Patienten. Besondere Berücksichtigung muss hierbei seine persönliche Lebensqualität erfahren, mit dem Ziel, diese zu erhalten bzw. zu verbessern.
Sie setzt eine längerfristige Führung und Betreuung des Patienten voraus. Eine Ernährungstherapie kann weiterhin den eventuell notwendigen Einsatz von medikamentösen Ernährungszusätzen und/oder künstlicher Ernährung beinhalten.
Quelle NVS
Was ist die Dorn Wirbelsäulen- Therapie?
Bei der Dorn-Therapie handelt es sich um eine manuelle, empirische Methode, die vom Allgäuer Landwirt Dieter Dorn um 1975 entwickelt wurde.
Dabei wird zuerst die Beckenlage und die Position der Hüft-, Knie- und Sprunggelenke überprüft und gegebenenfalls mittels einfacher Mobilisationen korrigiert. Dies ist die Grundlage für eine aufrechte, gerade Wirbelsäule – unser „Rückgrat“
Danach werden die Wirbelsäule und das Kreuz- und Steissbein abgetastet und verschobene oder blockierte Wirbelkörper durch sanften Druck seitlich gegen den Dornfortsatz oder direkt auf den Querfortsatz wieder in ihre korrekte Lage zurückgebracht.
Dabei führt der Klient im Stehen, bzw. Sitzen Pendel-Bewegungen mit Bein, Arm oder Kopf aus.
Die Dorn-Therapie beinhaltet auch Elemente der Meridian-Lehre und wird oft mir der sehr sanften, entspannenden Breuss-Massage kombiniert.
Anwendungsgebiete: Migräne, Verspannungen im Schulter-/Nackenbereich, Taubheitsgefühl in Händen und Fingern, Schmerzen im Bewegungsapparat, Dysfunktionen innerer Organe, Blasen-, Prostata- und Menstruationsbeschwerden, Ischialgie, Hexenschuss.
Quelle NVS
Was ist die medizinische Massage?
Definition
Unter dem Begriff „Massage“ versteht man eine mechanische, meist manuelle, Beeinflussung der Haut, des tieferliegenden Gewebes und der Muskulatur. Die klassische Massage ist die am häufigsten angewendete Form der Massage und wird überwiegend zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt.
Herkunft
Massieren ist weltweit eine der ältesten Behandlungsmethoden. Bereits in chinesischen Schriften aus dem Jahr 2600 v. Chr. wurden Massagehandgriffe beschrieben, und auch in der indischen Heilkunst sind frühe Beschreibungen von Massagen in Verbindung mit ätherischen Ölen und Kräutern bekannt. Die griechischen Ärzte Hippokrates (460-375 v. Chr.) und Galenos (129-199 n. Chr.) wendeten Massagen als Heilmethoden an und trugen dadurch zu deren Verbreitung in Europa bei. Während des Mittelalters gerieten die Massagemethoden teilweise in Vergessenheit. Erst im 16. Jahrhundert setzte der französische Chirurg Ambroise Paré (1510-1590) wieder Massagen zur Rehabilitation nach Operationen ein und etablierte die Behandlung auf diese Weise erneut in der Medizin.
Als einer der Väter der heute in der westlichen Welt verbreiteten Techniken der klassischen Massage gilt der schwedische Masseur Pehr Henrik Ling (1776-1839). Die klassische Massage wird deshalb auch als schwedische Massage bezeichnet. Ling war zunächst als Fecht- und Gymnastiklehrer an der Universität Lund in Schweden tätig. Im Jahr 1813 gründete er das Gymnastische Zentralinstitut in Stockholm, wo er seine Art der Gymnastik weiterentwickelte und lehrte. Diese gymnastischen Übungen wurden bald so populär, dass sie in Schulen und bei der Armee eingeführt wurden. In Lings Aufzeichnungen fanden sich auch Hinweise auf verschiedene Massagegriffe. Diese wurden später von dem holländischen Arzt Johan Georg Mezger (1839-1909) und dem deutschen Orthopäden Albert Hoffa (1859-1907) aufgegriffen, die daraus die heute gebräuchlichen Massagegriffe der klassischen Massage entwickelten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche andere Massageformen wie Reflexzonenmassage, Bindegewebsmassage oder Lymphdrainage.
Die klassische Massage ist heute die am häufigsten angewendete manuelle Therapieform und wird von speziell ausgebildeten Masseuren oder Physiotherapeuten durchgeführt.
Grundlagen
Bei der klassischen Massage werden mit den Händen Druck- und Zugreize auf Gewebe und Muskeln ausgeübt. Die Berührungen haben zum einen eine direkte körperliche Wirkung, in dem sie verkrampfte Muskulatur dehnen und entspannen, die lokale Durchblutung steigern und den Zellstoffwechsel anregen. Dadurch werden auch Schmerzen, die durch Verspannungen entstehen, beseitigt. Zum anderen übt die Massage einen positiven Einfluss auf den Herzschlag, den Blutdruck, die Atmung und die Verdauung aus und fördert so die Entspannung und das Wohlbefinden.
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